Ein besserer HIT!

Am Samstag konnten sich die zukünftigen Studierenden beim Hochschulinformationstag (HIT) ihre mögliche neue Hochschule in Halle anschauen. Und die MLU bzw. Halle haben viel zu bieten: Vielfältige Studienangebote, tolle Mitarbeiter*innen, engagierte Kommiliton*innen, Wohnheime und Mensen und große Bibliotheken. Aber: Es wäre viel mehr möglich. Und es wäre auch viel mehr nötig. Denn noch immer werden Studiengänge abgebaut. Noch immer bleibt der versprochene Aufbau aus, da es auch keine zusätzlichen Mittel gibt. Das trifft einerseits die kleinen Fächer, andererseits die Breite der Studierenden, da der Dozierendenmangel dementsprechend zunimmt. Und dabei ist noch gar nicht von anderen Problemen, wie etwa den verschwundenen Druckern und den Mieterhöhungen beim Studentenwerk geredet. Natürlich gibt es trotzdem viele gute Gründe, in Halle ein Studium anzufangen. Wir würden es sogar empfehlen. Nichtsdestotrotz ist es ein Skandal, mit welchen Problem die größte Universität Sachsen-Anhalts zu kämpfen hat und wie derzeit mit Wissenschaft und Bildung umgegangen wird. Wir wollen das nicht akzeptieren – und das solltet ihr auch nicht, denn es ist auch euer Studienangebot, was massiv eingeschränkt wird!

Krise? Können wir!

In den Franckeschen Stiftungen herrscht die Krise – also zumindest programmatisch. Denn die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften (DGFE) macht dort vom 10. bis zum 13. März 2024 ihren großen Kongress. Die Tatsache, dass etliche Forscher*innen die MLU besuchen, freut uns und wir hoffen auf gute Diskussionen zum leider mehr als aktuellen Thema der Krisen und Transformation. Das Programm zeigt, dass die aktuellen Probleme von den großen Krisen bis zu konkreten pädagogischen Fragen reichen und nicht pauschal zu beantworten sind.
Trotzdem möchten wir darauf hinweisen, dass die Krisen ebenso an der MLU zu beobachten sind, denn das Bildungssystem hat seit Jahren mit etlichen Problemen zu kämpfen. Während es an den Schulen nicht genug Lehrer*innen gibt und in vielen anderen Bereichen ebenso händeringend Leute gesucht werden, leidet die MLU unter der Unterfinanzierung, baut genau die Stellen ab, die für die Bekämpfung anderer Krisen gebraucht worden wären. Zuletzt wurde etwa der Master „Deutsch als Fremdsprache“ ausgesetzt. Andere Fächer sind gefolgt oder werden noch folgen.
Professuren und Stellen wurde seit 2022 in der gesamten Universität gekürzt, aber eben auch in den Franckeschen Stiftungen bzw. in der dort sitzenden Philosophischen Fakultät III. Wir glauben, dass Bildung und Wissenschaft für die Bekämpfung von Krisen ganz zentral sind – und wir haben auch noch nie etwas Gegenteiliges aus Forschung oder Politik gehört. Deshalb begrüßen wir alle Gäst*innen und sagen: Man muss nicht in die Ferne schauen, um eine Krise zu entdecken – die Krise der Hochschulfinanzierung zeigt ihre Folgen direkt am Tagungsort und verdient endlich eine breite Debatte.
Schließlich sind es die politischen Entscheidungsträger*innen in den Ministerien auf Bundes- und Landesebenen, vornehmlich mit SPD-/CDU- und FDP-Parteibuch, die mit der selbstauferlegten Sparpolitik das Bildungssystem aktiv schleifen und somit verhindert, dass die vielen neuen Ansätze und Perspektiven, die u. a. auf dem Kongress aufgemacht werden einen Weg in die Praxis finden.
Zusammen mit studentischen Verbänden und Gewerkschaften fordern wir die Ausfinanzierung des Bildungssystems im allgemeinen und der Universitäten im speziellen.

Der HEP wird beschlossen – und jetzt?

Der Hochschulentwicklungsplan (HEP) soll am 24. Januar beschlossen werden. Damit soll der Strukturprozess sein Ende haben, der schon im Mai 2021 als Kürzungsprozess angefangen hat und bis heute unter den Folgen der Unterfinanzierung und der später beschlossenen Sparvorgaben leidet.
Aber war es das dann? Das darf man bezweifeln. Denn der HEP löst, soweit wir das sagen können, keines der Probleme an der MLU, reproduziert stattdessen die Vorstellung, wir müssten uns „profilieren“ – d.h. einige Bereiche auf Kosten anderer stärken, um „attraktiver“ oder „wettbewerbsfähiger“ zu werden.
Damit gehen die Probleme höchstwahrscheinlich weiter. Profil gewinnen Hochschulen nicht dadurch, einzigartige Studiengänge zu schließen, sondern indem sie diese erhalten und stärken!
Du siehst das auch so, hast eine andere Meinung oder weißt nicht was HEP eigentlich sein soll? Dann komm‘ gerne zum Plenum, welches am Dienstag (23.01.2024) ab 19 Uhr online stattfindet. Schreib‘ uns dafür einfach eine Mail an mlunterfinanziert@gmx.de!

Rückblick: Proteste zur Tarifrunde

In den letzten Wochen gab es große Streiks und Protestaktionen im Rahmen der TVL-Verhandlungen. Jetzt gibt es ein Ergebnis über das die Beschäftigten entscheiden müssen. Danach wird sich zeigen, wie es weiter geht.

Wir waren natürlich auch dabei. Klar ist: Der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld für Wissenschaft, Bildung, Gesundheit, Soziales und vieles mehr ist noch lange nicht zu Ende.

Denn die Unterfinanzierung bleibt ein andauerndes Thema – und wurde auch von der Arbeitgeber*innen-Seite angeführt, um die berechtigten Lohnforderungen vom Tisch wischen zu können. Was sie dabei vergessen: Sie tragen maßgeblich die Mitverantwortung für die Unterfinanzierung, sind in (Ex-)Regierungsparteien, feiern die Schuldenbremse und haben dem öffentlichen Bereich ohne jede Not einen Sparkurs auferlegt.

Von daher finden wir, dass Protest auch in Zukunft notwendig bleiben wird. Organisierung und gemeinsamer Einsatz gegen Unterfinanzierung, schlechte Arbeitsbedingungen und neoliberale (Hochschul-)Politik stehen weiterhin auf der Tagesordnung! ✊

Nikolaus-Warnstreik

Am Mittwoch wird wieder gestreikt. Das ist gut, da den Beschäftigten nichts geschenkt wird, auch wenn am 6. Dezember Nikolaustag ist. Denn leider sind die Landesminister*innen nicht dazu bereit, sich von der Stimmung anstecken zu lassen. Stattdessen wird immer noch ignoriert, dass es mehr Geld für den öffentlichen Dienst der Länder braucht – als Inflationsausgleich, als Versuch, die Berufe nicht noch unattraktiver zu machen und als Zeichen für die Wertschätzung von Wissenschaft, Bildung und öffentlicher Daseinsvorsorge. Deshalb braucht es Druck: Für einen guten Tarifvertrag und dafür, dass die studentisch Beschäftigten überhaupt endlich einen bekommen! Also kommt am Mittwoch vorbei!

Aufruf GEW: https://www.gew-sachsenanhalt.net/aktuelles/detailseite/wir-rufen-zum-warnstreik-am-6-dezember-in-halle-auf

Aufruf ver.di: https://www.instagram.com/p/C0TfCBtNAMf/?img_index=2

Warnstreik & Hochschulaktionstag

Am Mittwoch haben sich hunderte Kolleg*innen am Warnstreik beteiligt. GEW und ver.di fordern für den öffentlichen Dienst der Länder 10,5 % bzw. mindestens 500 Euro mehr. Das betrifft auch die Mitarbeiter*innen der Hochschulen.

Wir können das nur unterstützen, denn nur damit wird der Reallohnverlust der letzten Monate (halbwegs) ausgeglichen. Und es wäre ein gutes Zeichen für einen starken öffentlichen Dienst – insbesondere im Bereich von Bildung und Wissenschaft, welcher – und das wissen wir als Aktionsbündnis #MLUnterfinanziert leider zur Genüge – von der Politik weitgehend ignoriert wird bzw. alles Notwendige leisten soll, aber dafür eben keine Mittel bekommt.

Auch das ist ein guter Grund, um zu protestieren und zu streiken. Ein weiterer ist es, dass die studentisch Beschäftigten nicht einmal einen Tarifvertrag haben. Es soll deshalb auch endlich der studentische Tarifvertrag erkämpft werden, was höchst überfällig ist!

Die nächste Option sich solidarisch zu zeigen ist am 20. November – da ist auch Hochschulaktionstag, von 10 bis 12 Uhr gibt es das Streik-Café mit Programm in der Volksbühne Kaulenberg (#MLUnterfinanziert ist von 11 bis 12 Uhr am Start), danach gibt es ein Stände-Café auf dem Uniplatz und dann (ab 14 Uhr) gibt es eine weitere kraftvolle Demo. Wir sehen uns!

Aufruf zur Vollversammlung

Es geht an die Tarifrunde der Länder: Konkret bedeutet das, dass die Beschäftigten z.B. der Uni jetzt die Möglichkeit haben, für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Untrennbar damit verbunden ist der Einsatz für ein ausfinanziertes Bildungssystem. Wenn der Putz von Decke bröckelt, der Job aufgrund von Fächerkürzungen gestrichen wird und immer mehr Kurzzeit-Befristungen wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und studentische Hilfskräfte betreffen, dann ist das natürlich schlecht – für die Menschen und für das gesamte Wissenschafts- und Bildungssystem. Wir fordern deshalb mehr Geld. Für die Unis – und für die Beschäftigten!
Am 7. November findet von 12 bis 13 Uhr eine Vollversammlung im Löwengebäude zu dem Thema statt – kommt zahlreich!
Mehr Infos gibt es hier: https://verdi.uni-halle.de/2023/10/bericht-1-verhandlungsrunde-naechste-termine-vollversammlung-7-11/

Großer Bildungsprotest von #SchuleMussAnders!

Am Samstag, den 23. September, werden bundesweit Schüler*innen und Lehrer*innen auf die Straße gehen, um auf die Forderungen der Initiative #SchuleMussAnders hinzuweisen. Dazu gehören etwa ein Ende des Personalmangels an den Schulen und massive Investitionen in das Bildungssystem. Es braucht ein Sondervermögen und eine Ausbildungsoffensive, um Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Dozent*innen und viele mehr einzustellen und diese auch zu halten. Dazu steht die Initiative für eine demokratische und inklusive Schulkultur und fordert entsprechende Reformen. Auch in Halle wird protestiert. Ab 14 Uhr geht es am Steintor mit einem Demonstrationszug los, parallel dazu und danach gibt es eine Infomeile auf dem Universitätsplatz, wo die Demo dann auch enden soll. Für Studierende und Mitarbeiter*innen der MLU ist der Protest nur zu unterstützen. Denn auch die Hochschulen sind selbstverständlich Teil des Bildungssystems und kämpfen mit ganz ähnlichen Bedingungen. Die Lehrer*innen, die z.B. bei uns nicht ausgebildet werden, fehlen dann an den Schulen. Die Schüler*innen, die in maroden Gebäuden und ohne Personal lernen mussten und vielleicht an die MLU kommen, erleben dort eine Fortführung des Mangels. Demokratie und Inklusion bleiben im gesamten Bildungssystem auf der Strecke, denn knappe Mittel, Vorgaben von oben und die angeheizte Konkurrenz lassen kaum Raum dafür. Wir müssen über grundlegende Reformen an Schulen und Hochschulen sprechen. Dafür brauchen wir aber auch die Ressourcen. Das Sondervermögen, welches die Initiative fordert, wäre ein Anfang. Deshalb: Kommt am 23. September ab 14 Uhr zum Steintor und demonstriert für ein gutes und faires Bildungssystem. Wir wollen gute Arbeits- und Lernbedingungen, gleichberechtigte Schulen und Hochschulen sowie ein Ende des Fächersterbens und der kaputtgesparten Bildungseinrichtungen!

#SaveTheDate: Bildungsprotest!

Am 23. September steht Bildungsprotest in Halle an – und bundesweit. Denn dann ist der Aktionstag der Initiative „Schule muss anders“. Wir sagen: Das stimmt. Das ganze Bildungssystem braucht dringend Veränderung. Bessere Arbeits- und Lernbedingungen, solidarischer Umgang und massive Investitionen – das wären einige Aspekte, die beispielhaft für einen Neustart stehen könnten. Deshalb rufen wir ebenfalls zu dem Protest auf und hoffen, dass sich Studierende und Mitarbeiter*innen der MLU beteiligen werden, gemeinsam mit etlichen Schüler*innen und Lehrer*innen. Also: #SaveTheDate – weitere Infos kommen!

Bildungsrepublik?

Bund und Land haben sich endlich auf eine gemeinsame Bildungspolitik geeinigt: Nach dem leuchtenden Vorbild Sachsen-Anhalts soll nun auch im Bund gekürzt werden. So gibt es 2024 weniger Geld für das Bafög, für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und (praktisch) für Promotionen, deren Anzahl verringert wird. Die notwendigen Investitionen für Forschung und Lehre, für Hochschuleinrichtungen und für die Wissenschaft im Allgemeinen gibt es nicht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung soll 500 Millionen Euro einsparen. Damit soll die „Schwarze Null“ gehalten werden. Faktisch schafft man es so, sich die Kosten von morgen schon jetzt aufzubürden. Das Absurde daran ist, dass auf jeder Ebene stets betont wird, wie wichtig Nachwuchsförderung, Internationalisierung und starke Hochschulen für Deutschland als „Bildungsrepublik“ seien – nur Geld kosten, das dürfen sie eben weder in Magdeburg noch in Berlin.

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